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4. September 2012 2 04 /09 /September /2012 20:26

Um die Mittagszeit des 30.8. passierten wir die Grenze. Vor uns Manitoba, zuerst nicht viel anders als Saskatchewan. Manitoba hat 1,25 Mio Einwohner und erreicht nicht ganz die doppelte Größe Deutschlands. Wirtschaftlich interessant der Süden mit seinen Weizenfeldern und Rindern. Der Norden hat, ebenso wie Saskatchewan, kaum Straßen. Dafür aber die riesige Hudson Bay, von der auch ehemals die ersten Handelsposten weiter südlich eingerichtet wurden. Das waren ursprünglich Franzosen, die sich dann nach einer kriegerischen Auseinandersetzung mit den Engländern, das Recht auf ihre Sprache und Kultur in der Verfassung sicherten. Und so haben wir überall 2-sprachigkeit auf den Schildern und in vielen Prospekten.

Neben sehr vielen Seen im Land wollen wir uns dem Lake Winnipeg und Manitoba nähern. Auf dem Weg zu letzterem stehen wir wieder mal auf einem abgemähten Feld am Rand eines Wäldchens in strahlender Sonne, nachdem wir 361 Km gefahren waren. Morgen sind wir im Riding Mountain NP.

Der NP hat 2 herausragende Seen, den Clear Lake und den Lake Audy. Der Clear L. ist touristisch stark ausgebaut und erinnert an unsere Binnenseen mit der dazu gehörenden Infrastruktur. Haben uns dort auch nicht lange aufgehalten, sind weiter zum L.Audy, der malerisch an einem Bison Reservat liegt. Durch dieses Reservat fährt man auf einer guten , 39 km langen, Gravelroad und hat auch schöne Blicke auf die Herde. Der CG liegt 5-6 m über dem See. Wir hatten Trails eingeplant, doch das ist uns nicht so recht gelungen, es gab einfach keine Wege, die durch das Dickicht an den See führten. Nach einer Stunde sind wir etwas frustriert umgekehrt!  Die Campsites grenzen direkt an die Böschung, durch die steile Trampelpfade zum Wasser führen. Das Wasser ist angenehm warm, aber der Einstieg über Steine beschwerlich und dann sind da noch jede Menge Unterwasserpflanzen, die beim Schwimmen am Bauch kitzeln. Aber wir sind hart im Nehmen! Für die Platzgebühr gibt es aber Feuerstellen und Holz bis zum Abwinken, das wollen wir auch gleich nach dem Dinner ausnutzen. Wir sind wieder eine Stunde näher an Deutschland gerückt, beim Grenzübergang stellten wir unsere Uhren neu.

Einige unserer geschätzten Leserschaft denken, wir haben in unserem Mobil sehr wenig Platz, doch dem ist nicht so! Vielleicht gewöhnt man sich auch sehr schnell an die Lebenssituation und denkt gar nicht mehr an das komfortable Haus in der Heimat. Von der Arbeitsfläche der Küche, die im Heck angeordnet ist, sind es etwa 3,20 m bis zu den Rücksitzen in der Fahrerkabine, worüber dann die Betten angeordnet sind. Dieser Raum wird in seiner Breite, die etwa 2,30 m beträgt, durch den Kühl/Gefrierschrank und darüber liegende Microwelle auf der einen Seite und  Esstisch mit 4 Sitzen auf der anderen Seite eingeengt. Im hinteren Teil liegt auch noch unser „Badezimmer“! Von den Maßen absolut ausreichend, etwa 1,20 m x 0,80 m, mit WC, Dusche und Waschbecken. Also deutlich größer als in Australien u. Neuseeland.  Man würde es sicher „im Kopf“ bekommen, wenn man sich das für häusliche Verhältnisse vorstellen würde. Aber, Ihr dürft es glauben, wir duschen täglich einmal richtig schön mit heißem Wasser! Eigentlich fehlt es uns an nichts. Unser Bett, zum Abschluss, hat 2,30m x 2,00 m, in etwa, es schläft sich, oder auch nicht, prima! Nur das Bettenbauen ist etwas mühselig. Aber das ist ja nur einmal am Tag. Doris ist gerade mit dem Abtrocknen fertig, ich habe mich erfolgreich „gedrückt“. Auf zum Feuer!

Unseren Nachbarn, Kanadier, hatte ich nach einem Zentimetermaß gefragt. Nach 30 Min. kam er damit an, ich denke, er ist deswegen den gesamten Platz abgelaufen! Aber nun war es auch noch in Inch und Yard und so groß, dass man damit auch bequem ein Fußballfeld hätte vermessen können. Aber: ich fragte, ob die Damen sich mal sein Gefährt von innen ansehen dürften. Of course! Das war ein riesiges Geschoss, an der Seite noch ausfahrbar. Diese Dinger sieht man hier ganz viel und unsere Frauen waren sehr angetan.

Dann Vollmond, wohl der Gleiche, wie bei Euch! Werner war überzeugt, dass es einen Wetterwechsel gäbe.

Er hatte Recht, pünktlich zum 1.9. viel Regen und ein scharfer Wind. Wir sind dann östlich aus dem Park, doch alle angekündigten Attraktionen rissen uns nicht vom Tisch. Mag sein, dass die Präriebewohner das anders sehen. So sind wir weiter zum Lake Manitoba, der vom Wind aufgepeitscht, sonst aber bei diesem Wetter nur groooß war. Nach 326 km haben wir uns auf einem Feld zur Ruhe gesetzt!

In der Nacht heftige Gewitter. Auf der Weiterfahrt viele kleine Orte durchfahren, wo häufig orthodoxe Kirchen das Bild prägen. Ansonsten absolut flaches Land mit vielen feuchten Arealen, dazwischen landwirtschaftlich genutzte Flächen, auch Rinder.  Der Lake Winnipeg, immerhin so groß wie Hessen, präsentierte sich mit freundlichem Wetter. Auch hier wieder die Größe, man kann von einem nicht zum anderen Ufer sehen. Die Westseite mit den Hauptorten Gimli und Winnipeg Beach ist das Naherholungszentrum der Hauptstädter. Hier findet man alles das, was für die Kanadier wichtig ist. Die Orte sind vom Tourismus geprägt, trotzdem strahlen sie noch ordentlich Gemütlichkeit aus, überall wird draußen gepicknickt und die Menschen sind gesprächsbereit.      

Nun stehen wir  auf dem CG im Birds Hill NP, dicht bei Winnipeg, der Landeshauptstadt mit 634000 EW. Im Großraum sogar 754 T.

Wir hatten uns einen P+R Platz sagen lassen und steuerten den am Montag, am 3.9. an. Ich wunderte mich schon auf den Einfahrtsstraßen, wie wenig Verkehr herrscht. Auto abgestellt und Bushaltestelle gesucht. Da tauchte ein Security-Mann auf, ich fragte, wo, und so kamen wir ins Gespräch. Junger netter Mann, schloss Türen auf, versorgte uns mit Stadtplänen und führte uns zur Haltestelle! Da alles immer noch einen wahnsinnig leer war, fragte ich ihn, wann denn so im allg. Arbeitsbeginn wäre. Heute ist Labortag!! Down Town war eine Geisterstadt, kaum Menschen gesehen und Werner meinte, wir hätten Glück, dass Winnipeg heute überhaupt auf ist! Wir sind trotzdem durch die Stadt, das Wetter war Klasse. Eine, im Fremdenführer hochgelobte, Fahrt mit dem Wasserbus auf dem Assinboine und Red R. gemacht. Na ja, für das Geld hätten wir mehr erwartet, dann 2 kleine und 2 große Bier für 35CAD getrunken und weiter zum ebenfalls in allen Tönen gelobten Planetarium. Die Vorführung dort war grottenschlecht! So gegen 16.15h waren wir wieder auf unserem Platz in Birds Hill und mussten feststellen, dass man uns unsere Campingstühle gestohlen hatte!! Na ja, erst mal Meldung gemacht. Der verlust hält sich in Grenzen und im nächsten Laden werden 2 neue besorgt. Doch die wollen wir über die Versicherung zurück haben und so versuchten wir die Zentrale unserer Mietfirma zu erreichen um den Verlust zu melden. Zuerst machte das eine Dame der Campverwaltung, dann sollte eine deutsch sprechende Mitarbeiterin kommen, doch nach 15 Minuten Warteschleife meldete sich eine professionelle Dame am anderen Ende und meinte wohl, ich solle zu den Geschäftszeiten erneut anrufen und legte auf. 2 weitere Anrufe wurden sofort abgehängt. Wir sind ganz schön sauer, man stelle sich vor, es wäre schlimmeres passiert.

Aber wir wollen uns dadurch mal nicht den Abend vermiesen lassen, Rotwein ist noch da! Zurück zu Winnipeg, in der Down Town eine architektonisch interessante Stadt, aber das war es auch schon, wir haben schon aufregendere Städte gesehen.   

Euch allen viele Grüße von unserem Trip      D&B          

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