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30. August 2012 4 30 /08 /August /2012 20:24

 In Brooks haben wir wieder unsere Vorräte etwas aufgefüllt, bei Safeway. Da sind wir „Clubmitglieder“ und bekommen auf viele Dinge %e, auch auf Benzin. Heute 5 Cent/L. Aber auch auf z.B. Blaubeeren, nicht die, die unsere Freundin Hannelore in diesem Jahr gleich Kiloweise gesammelt hat, sondern die Strauchheidelbeeren. Wir haben noch nie so viele gegessen, wie hier in den USA//Kanada. Gibt es in fast allen Hallen und auch preiswert.

Aber in Brooks gab es auch noch den Aqueduct zu besichtigen. Eine Wasserleitung, fertig gestellt 1914, über 3 Km lang und von Betonstelzen getragen. Jeden Tag wurden 136 000 L Wasser aus dem Bow River so nach Brooks heran geschafft. Heute als technisches Denkmal zu besichtigen. Die Wasserversorgung hat inzwischen ein neuer Kanal übernommen. Dann natürlich die Library und um 16.45h ging es dann weiter East. Sind nicht weit gekommen, stehen wunderschön auf einer Restarea, weit weg von dem HWY an einem kleinen Tümpel. Die Sonne sendet ihre letzten Strahlen über das flache Land, auf dem bis zum Horizont Getreide angebaut wird. Vereinzelt dazwischen mal etwas Weideland mit Rindern. Nun studieren wir das Info-Material zu Medicine Hat und für den Bundesstaat Saskatchewan und da bellt uns ein Coyote vom Teich gegenüber an! Er ist erbost, dass wir hier stehen und gibt uns das lautstark zu verstehen.

Am Morgen beobachtet uns ein Erdmännchen sehr genau und auch der Coyote wird gesichtet. In Medicine Hat, 54000 EW am South Saskatchewan River gelegen, haben wir einiges auf dem Programm zu stehen, so das Gerüst für das weltgrößte Tippi, die Mauerreliefs von Mr. Marshall und den historischen Clay District, einer ehemaligen Steingutbrennerei für das Geschirr der Farmer. Eigentlich hätte man das auch alles nicht gebraucht, aber wir haben dabei eine ganze Menge von der Stadt gesehen, die uns beinahe gefallen hätte, wäre da nicht diese hässliche Sache mit einem 30 CAD-Strafzettel, der auf einem Parkplatz plötzlich an unserer Scheibe klebte! Was wir falsch gemacht haben, wissen wir nicht.

Dann haben wir den Staat Alberta mit seinen 3,76 Mio EW, bei doppelter Größe von Deutschland, verlassen und sind in Saskatchewan gelandet, am bisher heißesten Tag, durchaus vergleichbar mit Western Australia.

Saskatchewan ist auch 2x so groß wie Deutschland, hat aber nur etwas über 1 Mio EW! Die sitzen alle im Süden, im Norden gibt es eh keine Straßen, nicht mal Gravelroads, dafür über 100 000 Seen! Wir sind heute durch den Süden gefahren, endlose Getreidefelder, wenige Farmen. Gelesen haben wir, dass, bedingt durch klimatische Einflüsse und den Preisschwankungen auf dem Weltmarkt, viele Farmer aufgeben mussten. Viel Land soll der Erosion preisgegeben sein, wovon häufige Sandstürme zeugen würden. Aber davon bekommen wir nichts mit. Ökonomischen Ausgleich bilden Öl- und Gasvorkommen. Trotzdem, Saskatchewan produziert 68% des kanadischen Weizen.  Auf dem Weg zu den Great Sand Hills sind wir bei Liebenthal(!) auf eine Gravelroad und haben uns 10 km vor den Dünen auf ein abgeerntetes Feld gestellt. Die Sonne scheint, 100m entfernt ein Teich, Ruhe und jede halbe Stunde ein Auto mit freundlich winkendem Farmer! Was will man mehr.

Wir hatten heute eine Begegnung mit einem der Züge der Canadian Railway. 124 Wagons, dazu 2 Loks. Rechnet man 20 m für jeden Wagon, dann ergibt das die erstaunliche Länge von 2520 m!! Anders: Ich bin mit konstant 90 km/h am mir entgegenkommenden Zug vorbei (die fahren nicht sehr schnell) und mein Tacho hat von der Lok bis zum letzten Wagen die Distanz von 1,5 Km angezeigt! Gewaltig.

Die Sanddünen haben wir auch schon wesentlich gewaltiger gesehen. Werner meinte: „aber nicht in Kanada!“ Da hat er Recht. Trotzdem sind wir barfuß durch den feinen Sand „gestiefelt“. Ein Museum in  Sceptre stand auch noch auf der Tagesordnung, war ganz nett. Weiter auf dem TCH über Swift Current, Moose Jaw nach Regina, der Bundeshauptstadt mit rund 225000 EW. Aber auf eine weitere Stadt hatten wir keinen Bock. Eine gesehen und man kennt fast alle! Na ja, ist etwas übertrieben. Wir sind auf dem TCH durch Regina, die früher den schlichten Namen „Knochenhaufen“ (im Engl. und India.) trug. Die Stadt bietet beste Einkaufsmöglichkeiten in großen Shopping Centren, alles viereckige Flachbauten mit Parkplätzen davor. Durchschnitten wird die Stadt von breiten, mehrspurigen Straßen, häufig ohne Bürgersteige. Man rechnet gar nicht mit der Dummheit eventuell zu Fuß zugehen! Da die Fahrt auf dem TCH recht langweilig ist sind wir nach White City auf die 48 und haben uns da, wieder zwischen abgeernteten Feldern einen Stellplatz gesucht. 15 Min. später war ein Fahrzeug mit 2 Männern ran. Nein, es wäre kein Problem, wenn wir hierüber Nacht stehen. Und aus Deutschland sind wir? Really? Das fanden sie prima, hatten auch sie deutschen Ursprung und sprachen sogar noch ein paar Brocken!

Wie sieht unser Tagesablauf aus? Wen das nicht interessiert, der blättert bitte weiter zum nächsten Absatz. Um 7h stehen wir jeden Tag auf, bis zum Start brauchen wir etwa 1.5 Std., denn der Tag beginnt mit einem reichhaltigen Frühstück, wenigstens bei uns. Bei Sigrid und Werner geht es etwas spartanischer zu, sie können so früh noch nicht. Mittagspause wird zwischen 13 und 14h gemacht, es gibt Kaffee, Tee und Kekse sowie Obst. Wir versuchen dann spätestens so gegen 16h einen Stellplatz zu finden, mal früher, mal später und so gegen 18.30h gibt es dann die warme Tagesmahlzeit. In der Freizeit macht jeder, was er für nötig hält, schreiben, Fotos bearbeiten oder Lesen. Meist ist um 21 oder 21.30 Zapfenstreich! Und am nächsten Tag wird wieder gefahren, Werner hat errechnet, dass wir bei 49 Fahrtagen 7x unter 100 km , 10x 100-200 km, 14x 200-300 km, 10x 300-400 km, 7x 400-500 km und 1x über 500 km gefahren sind. Ihr seht, es geht!         

 Allen Mailern Dank! Herzlichst D&B

       

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