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24. Oktober 2014 5 24 /10 /Oktober /2014 08:33

Marokko, 21.10.-11.11.14

Wir brauchten recht lange, bis wir an Ort und Stelle waren! Um 19.30 Uhr hatten wir endlich unser Zimmer. Das war in einem neuen Hotel in Agadir und völlig o.k. Am Flugplatz haben wir sehr lange auf Reisende aus Leipzig warten müssen, die hatten Probleme mit Kerosin in Deutschland.

Agadir, ist eine sehr moderne Stadt, untypisch für Marokko. Empfangen wurde unsere Gruppe, Uda+Bernd, Sigrid+Werner und wir, mit 32°C! Passend dazu hatte Sigrid sich einen Wintermantel(!) mitgebracht. Sie dachte an die kalten Nächte im Gebirge, aber selbst da wäre er wohl nicht angebracht. Nicht einmal Hagen hat ihr den ausreden können! Was wir aus dem Bus heraus gesehen haben, war nicht umwerfend, aber auch nicht abstoßend. Nach einigen einweisenden Worten vom Reiseleiter „Said“ ging es zum Essen. Danach noch eine Mischung mit Gedankenaustausch vor den Zimmern.

22.10., wir erwarten einen Tag mit 34°C und starten mit einem gr.Bus um 8 Uhr. Immer der Küste entlang nach Essaouira.

Marokko ist mit über 700 000 Qkm (Westsahara mit gerechnet) 2x größer als Deutschland, 98,7% der Bevölkerung sind Muslime, fast nur Suniten. 33 Mio EW, davon ein Drittel in der Region Casablanca-Rabat. Amtssprache ist Arabisch und das Marokkanisch, eine Dialektgemisch. Zweite Amtssprache ist Französisch. Schulpflicht von 6-13 Jahre, wird aber nicht kontrolliert. 28% der Marokkaner sind unter 15 Jahre alt. Durchschnittsalter beträgt 27 J.! 80% der Bewohner sind Berber.

Wir sind durch karges, steiniges Land gefahren, die Ausläufer des unteren Atlas gaben der Landschaft sanfte Hügel. Bewachsen mit den Argan-Bäumen, auch Ziegen-Bäume. Eigentlich sollte um diese Zeit alles grün sein, doch der Regen ist bis jetzt ausgeblieben. Auf den wenigen grünen Argan-Bäumen weiden teilweise Ziegen!! Lustig! Ansonsten wird aus den steinharten Früchten Öl gepresst, mit sehr guter Qualität. Aus 100 kg bekommt man 1-1.5L, dementsprechend ist auch der Preis, 1L etwa 25€.

Essaouira ist eine größere Hafenstadt. Hier liegen viele kleine Fischerboote, alle in Blau, im Wasser. Nebenbei riecht es auch sehr streng! Gesehen haben wir auch eine „Werft“, wo noch in Handarbeit große Schiffsrümpfe hergestellt werden. Vom Hafen aus ging es in die Medina, die von einer Festungsmauer umschlossen wird. Alle Kanonen noch Originale. Die Altstadt ist ein Labyrinth aus Gassen, Gässchen und Straßen, wo jeder vom Handel lebt. Tolles Flair, hat uns sehr gefallen und bei mehr Zeit hätten wir sicher auch einen sehr schönen Teppich erwerben können, die zahlreich angeboten werden! Der Strand ist hier 6km lang und feinsandig. Dort haben wir mit Meerblick gesessen und eine Kleinigkeit zu Mittag gegessen.

Weiter dann in Richtung Casablanca, doch das zog sich. 530km, wovon nur 55km Autobahn sind! Das muss man dem Veranstalter sagen, diese Fahrt war einfach zu lang. Und dann kommen wir im Dunklen in der Innenstadt in unser Hotel, doch die Agentur hatte ein Hotel am Stadtrand gebucht und den Reiseleiter nicht informiert!!

Gegen 23 Uhr waren wir dann endlich auf dem Zimmer. Allerdings wurde uns versichert, der heutige Tag wäre der anstrengendste gewesen.

23.10. und wieder ein wolkenloser Tag. Von Casablanca nach Rabat sind es rund 90 Km und dann auch noch alles Autobahn. In Marokko wird überall gebaut, ein regelrechter Boom. Trotzdem herrscht eine hohe Arbeitslosigkeit, vor allem bei den gut ausgebildeten. Im Land ist es relativ sauber, aber es fällt auf, dass viele Bauten, seien es Wege oder Häuser, mit heißer Nadel angefertigt wurden! Schnelligkeit vor Gründlichkeit. In Casablanca haben wir uns die Hassan II-Moschee, die auf den Klippen ins Meer gebaut wurde, von außen angesehen. Die zweitgrößte Moschee der Welt (nach Mekka). Finanziert wurde sie durch Spenden der Marokkaner, die allerdings ein „muss“ waren, von oben angeordnet! 123 000 Gläubige können da drinnen zusammen beten! Das ist aber nur einmal geschehen, jetzt wird sie nicht mehr voll. Das 200 Meter hohe quadratische Minarett wird gekrönt von 3 Goldkugeln. Die Fassaden sind durch kunstvolle Ornamente verziert, die allerdings schon hier und da bröckeln weil sich überall Tauben eingenistet haben. Eine Dauerbaustelle, ähnlich dem Kölner Dom. Gekostet hat der Bau zwischen 500 und 1000 Millionen Euro! Da hat sich Hassan der II, der Vater des heutigen Königs Mohammed VI ein gewaltiges Denkmal gesetzt! So wurden auch die Fundamentalisten im Land besänftigt.

Weiter ging es zur Corniche (Strandpromenade), einer Straße, die mit tollen Gaststätten und mit modern eingerichteten Süß-und Meerwasserbecken punktet. Und dann die Aussicht auf den Atlantik.

Weiter nach Rabat, der Hauptstadt des Landes, die mit Sale (Schlafstadt) 1,7 Mio EW hat. Zuerst Besichtigung des Königpalastes, allerdings nur von außen und das auch nur aus respektvoller Entfernung von 100 m!

Natürlich eine wunderbare, vorzeigbare Umgebung. Vorbei an den engen Gassen u. Ministerien in die Innenstadt. Einige haben gegessen, andere geshopt. Danach zum Hassanturm und Mausoleum Mohammed V (Großvater des heutigen Königs). Prunkvoll ausgestalteter Raum mit den Särgen von 2 Königen und einem Prinzen. Interessant sind auch die Reiterwachen und die Burschen in historischen Uniformen, die da überall herumstehen! Der Hassanturm stammt aus dem 12 Jh. und sollte zu einer riesigen Moschee gehören, die nie fertig gebaut wurde. Ursprünglich sollte er 80m hoch werden, erreichte aber nur eine Höhe von 44 m. In diesem Areal befindet sich auch die Gebetshalle des Königs!

Kurzer Stopp um einen Blick auf Chellah, der Grabstätte der Meriniden zu werfen. Dieses Areal wird von einer Mauer aus dem 14.Jh. umgeben. Das Beste war allerdings unser Spaziergang durch die Medina und Kasbah der Oudaias, die durch die Almohaden-Stadtmauer von 1197 begrenzt wird. Heute ein Touristenmagnet mit seinen blau-weiß gestrichenen Häusern und engen Gassen. Einige Stellen, wie das maurische Cafe, bieten einen grandiosen Ausblick auf die Felsen und Sale.

Dann noch 140 Km bis nach Meknes. Dort beziehen wir ein wunderschönes Hotel für 3 Nächte. Auch mal ganz schön. Nach dem ersten Abendessen sitzen wir alle auf dem Balkon bei U+B.

Allen Lesern herzliche Grüße aus einem sehr warmen Land

Doris & Bernd

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