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15. August 2012 3 15 /08 /August /2012 23:34

Nun haben wir beschlossen, doch noch mal Gravel zu fahren. Wir wollen zum Great Slave Lake. Und ab Grenze BC/NWT sind die Straßen nicht mehr geteert. Und das sind in unserem Fall etwa 450 km. Und so wurde beschlossen, nachdem wir den Straßenzustand und Wetterbericht erfragt hatten, einen Wagenheber und Schraubenschlüssel zu kaufen. So wären wir wenigstens in der Lage, einen defekten Reifen zu wechseln. Aber heute ist Sonntag und die 2 Läden sind natürlich geschlossen. Nun haben wir gegen 17.30h unsere Autos wieder auf einen einsamen Weg, außerhalb der Stadt abgestellt und warten auf Morgen 8h! Der Ort Fort Nelson, 5000 EW, bietet nicht viel. Die Hauptstraße ist so breit, da braucht man ein Fernglas für sein Gegenüber und die Bauten unterscheiden sich in keiner Weise von anderen Städten.

Natürlich haben wir im ersten Laden das gewünschte bekommen, der Verkäufer konnte gar nicht glauben, dass die Verleihfirma uns ohne losgeschickt hatte. Dann hatten wir Mühe, die „Kaufhalle“ zu finden, eine nette Kanadierin machte den Lotsen.   

Der Rest ist schnell erzählt, nur noch 525 km bis Fort Simpson, wo wir eigentlich gar nicht hin wollten, aber eine Unachtsamkeit, sprich, nicht auf das Tankstellennetz gesehen, brachte plötzlich Fort Simpson (1250 EW) in das Spiel. Getankt haben wir schon. Werner hatte heute in Fort Nelson ein Sonderangebot entdeckt, ein Lachs für 5,50 CAD. Holz hatten wir auf unserer letzten wilden Stelle eingesammelt, Brettschnittabfälle! Und nun brauchten wir nur noch eine Feuerstelle mit Grillrost und die haben wir hier in Fort Simpson gefunden. Ohne Strom sollte der Platz 22.50 CAD kosten. Doch die Stellplätze sind so groß, dass sich 2 RV bequem stellen können. Der erste Wagen hat dann den vollen Preis gezahlt, den 2. habe ich dann auf 12 CAD herunter gehandelt und als Werner dann bezahlte, hat er nur noch 10 CAD abgedrückt! Das waren dann für jeden 16,25 CAD und der Fisch war ganz lecker. Zudem konnten wir auch duschen.

Um nach Fort Simpson zu kommen muss man die kostenlose Fähre benutzen. Die Insel ist rund 14 km lang und der ursprüngliche Handelsposten geht auf die NWC zurück. Umspült wird sie vom Liard und Mackenzie River, die hier zusammen fließen. Der Mackenzie ist hier 1,4 km breit. Der Liard HWY ist bis zur Bundesgrenze asphaltiert, dann in den Northwest Territories nur noch Gravel, allerdings in sehr guten Zustand, so dass Geschwindigkeiten um 80 km/h möglich waren. Die Strecke selbst bietet nicht so sehr viel, endlose Wälder mit Birkenpappeln, leicht hügeliges Land und stundenlang Dust (Staub) vom Vorgänger. Allerdings sehr wenig Verkehr und auf dem CG stehen wir fast allein. Auch an Tieren war wenig zu sehen, nur 2 Bison am Straßenrand. Obwohl wir nur nach Norden gefahren sind, die Uhr wurde eine Stunde vorgestellt und so ist es für unsere Verhältnisse schon recht spät!

Von Fort Simpson wieder auf den Mackenzie HWY. Der erste Höhepunkt waren die Sambaa Deh Falls. Bei Sonnenschein ging es den Trout River entlang. Eigentlich wäre die Sache schnell abgehakt, doch das Gestein war vor einigen Millionen Jahren mal Meeresboden gewesen. So ging man am Ufer entlang und drehte jeden Stein um, eventuell würde sich ja eine geologische Sensation finden lassen! Der Canyon war schon beeindruckend. Der Wallace Creek noch mehr, weniger von den Wassermassen her, als von seiner Tiefe. Die Einsichten waren nur über einen schwachen Trampelpfad zu erreichen. Die Landschaft ist flach und undurchdringliche niedrige Mischwälder mit Büschen, soweit das Auge reicht. Straßen gibt es nur wenige, selbst Yellowknife, die Bundeshauptstadt mit 18000 EW ist nur über eine 345 km lange Stichstraße vom Mackenzie HWY  erreichbar. Diese zusätzlichen Kilometer ersparen wir uns und wollen uns nur Hay River am Great Slave Lake ansehen. Doch erst einmal sind wir vom HWY abgefahren. Wir stehen auf einem schönen, etwas abgelegenen Parkplatz mit Blick und Zugang zum Mackenzie River, der auch hier in gewaltiger Breite dahin strömt. Auf einer kleinen, steinigen Landzunge hatten wir dann unsere Stühle aufgestellt und fast 2 Stunden noch in der Sonne gesessen.

In der Nacht hatte ich gegen 1h in den sternenklaren Himmel gesehen, doch vom Polarlicht keine Spur. Ebenso keine Spur von den Bisons, die jenseits des Mackenzie R. in Herden herum ziehen sollen. Waren wohl noch nicht ausgeschlafen! Wir haben unsere Suche nach 16 km abgebrochen. Den Mackenzie überquert man noch auf einer Fähre, die ununterbrochen pendelt. Doch deren Tage sind gezählt, es spannt sich eine mächtige fast fertige Brücke über den Fluss. Auf der anderen Flussseite liegt Fort Providence, 750 EW. Wir sind einmal rauf und runter gefahren, haben an der Kirche einen Stopp eingelegt und einen Kunstladen besucht. Alles recht bescheiden. Was sie allerdings in Massen haben, sind Moskitos! Ihr könnt Euch das wahrscheinlich nicht vorstellen, sie sind in Unmengen da und krabbeln überall hin. Aber wir waren ja vorgewarnt und hatten alle die entsprechenden Netze. Ohne die wäre es sehr unangenehm und wir können jetzt nachvollziehen, dass in der Entdeckerzeit wegen dieser Viecher Selbstmorde begangen wurden.      

Grüße D&B

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Kommentare

M
Für Ihre vielseitigen Reiseinfos herzlichen Dank.Mit gemischten Gefühlen lese und verfolge ich diese Infos.Nicht ganz mein Ding.Die Bilder erinnern sehr an Australien!!! Die Heizung wurde am<br /> 14.08.12 umgestellt,sonst alles in Ordnung
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